August 2023

Jedem seinen Wohntraum

Jedem seinen Wohntraum

Bützberg im Oberaargau, Kanton Bern. Eine ruhige, beschauliche Gegend im Schweizer Mittelland. Von hier aus wirtschaftet die Idealbau AG seit mehr als sechs Jahrzehnten. Das Unternehmen ist in der Vergangenheit nie stehengeblieben, ging immer mit der Zeit. Diesem Umstand ist es zu verdanken, dass Michael Lüdi heute mit sehr viel Zuversicht in die Zukunft blickt. Der Mittvierziger ist Mitinhaber und Geschäftsleiter der Idealbau Architektur AG.

Häuser «aus dem Katalog»

Lüdi stammt aus der Gegend, ist gelernter Hochbauzeichner und studierter Architekt mit Ausbildungen in Betriebswirtschaft und Management. Sein eigener beruflicher Werdegang ist eng mit der jüngeren Firmengeschichte der Idealbau Architektur AG verbunden. Er kennt das Unternehmen von Grund auf und führt es mit einer legeren, souveränen Selbstverständlichkeit. «Wenn wir Freude an der Arbeit haben, stellt sich der Erfolg von allein ein», ist er überzeugt. Michael Lüdi scheint ein nahbarer Chef zu sein. Er betont, es sei ihm wichtig, den Mitarbeitenden Verantwortung zu übertragen und auch die Lehrlinge möglichst selbständig arbeiten zu lassen. Und er selbst sei sich nicht zu schade, vor einer Baueingabe mitzuhelfen, Pläne zusammenzufalten.
Als die Idealbau AG 1960 gegründet wurde, stand der Gedanke im Vordergrund, standardisierte, schlüsselfertige Häuser zum Festpreis zu bauen und Wohneigentum auch für kleinere Budgets möglich zu machen. Von allem Anfang an war es jedoch Teil der Philosophie, individuelle Wünsche der Kundschaft wenn immer möglich zu berücksichtigen. Jede und jeder sollte sich den eigenen Wohntraum erfüllen können.
«In den sechziger Jahren war das Einfamilienhaus zum Festpreis ein Novum», sagt Michael Lüdi rückblickend. Den Katalog mit den Häusern zum Fixpreis gibt es noch heute – und er entspricht noch immer einem Bedürfnis, wie der Geschäftsleiter betont. «Der Festpreis gibt der Bauherrschaft Sicherheit: Man weiss, was man bekommt. Ich vergleiche den Bau eines Standardhauses gern mit dem Kauf eines Wohnmobils.»

Individuelle Anpassungen

Beim Standard bleibt es in vielen Fällen aber nicht: Die Bauherrschaft ist frei darin, Eigenleistungen zu erbringen oder einzelne Posten – wie etwa die Küche – bei einem anderen Unternehmer einzukaufen. Entsprechend verändert sich dann auch der Preis. In dieser Beziehung habe sich in den letzten sechzig Jahren vieles verändert, hält Lüdi fest: «Die Kundinnen und Kunden wünschen sich heute viel mehr Mitsprache als früher.»

Durch das Internet seien sie häufig schon sehr gut informiert und vorbereitet. Viele Bauherrschaften hätten bereits klare eigene Vorstellungen oder Beziehungen zu eigenen Zulieferern, die sie beim Ausbau berücksichtigen möchten.
Das meistverkaufte Haus ab Katalog ist das Modell M55. So, wie es im Prospekt abgebildet ist, kostet es ab 620 000 Franken. Grösse, Grundriss und Ausbau sind individuell anpassbar. «Aus dem Standard entsteht die Individualität», sagt Lüdi. Er gibt bezüglich Finanzen zu bedenken, dass zum Festpreis des Hauses immer noch die Bau-Nebenkosten und der Preis fürs Land dazuzurechnen sind. «Erst diese drei Faktoren zusammen machen den Gesamtpreis aus.»

Keine Experimente beim Bau

Die Sache mit dem Fixpreis ist für die Idealbau nicht immer ganz einfach, denn die Teuerung macht dem Unternehmen hin und wieder einen Strich durch die Rechnung. Auch der Fachkräftemangel und die entsprechend starke Auslastung einzelner Firmen wirken sich mitunter preistreibend aus. Die Idealbau passt die Preisliste darum momentan halbjährlich an. Dennoch hält Lüdi an den Standardhäusern fest. «Das Geschäftsmodell mit den Häusern zum Fixpreis ist nach wie vor attraktiv – und zwar für beide Seiten», sagt er. Das Unternehmen gehe keinerlei Experimente ein: «Unsere Konstruktionsweisen sind erprobt, wir bauen jedes Detail aus Erfahrung. Unsere Zulieferer und Partner, mit denen wir langfristige Verträge abschliessen, bieten Qualität.»
Michael Lüdi kam als angestellter Architekt ins Unternehmen. Das war im Jahr 2008, also mehr als zehn Jahre, bevor die Idealbau Architektur AG 2021 als eigenständige Firma aus der Idealbau AG herausgelöst wurde. Die Idealbau AG wird weiterhin von Reto Schenk, dem Sohn des Firmengründers, geführt und fokussiert sich unter anderem auf Immobilienprojekte.

Eine Idee für Umbauten

Die Idealbau Architektur AG baut mittlerweile nicht mehr nur einzelne Einfamilienhäuser, sondern auch Mehrfamilienhäuser, Geschäftsliegenschaften und öffentliche Gebäude. Und auch Umbauten gehören zum Portfolio, denn viele Häuser, die vor Jahrzehnten erbaut wurden, brauchen eine Erneuerung. Eine Idee von Lüdi ist, Umbauten zum Festpreis anzubieten.
Umgesetzt hat er diese noch nicht, aber er ist überzeugt davon, dass sie sich rechnen würde. «Die Bauherrschaften würden auch bei Umbauten Sicherheit gewinnen», erklärt er. Wobei er einschränkt, heute sei es häufig kostengünstiger, neu zu bauen, gerade wenn die Erneuerung der Haustechnik und der Energiegewinnung anstehe.
Neue Wege geht Lüdi mit seinem 30-köpfigen Team auch beim Fassadenbau, ohne von der traditionellen Massivbauweise abzuweichen. Das Zweischalen-Mauerwerk wird bei der Idealbau Architektur AG jedoch von einem isolierten oder mit Luft gedämmten, innovativen Einstein-Mauerwerk abgelöst. Beraten werden die Bauherrschaften überdies von Anfang bis zum Schluss nicht nur von den Architekten, sondern auch von zwei Raumgestalterinnen. Die Innenarchitektinnen unterstützen die Kundinnen und Kunden beim Innenausbau und bei der Wahl von Materialien, zum Beispiel für die Böden oder die Wände.

Ein eigenes Idealbau-Haus

Es scheint, als würde Michael Lüdi seine Aufgaben als Geschäftsleiter sehr gerne mögen. Seinen Führungsstil beschreibt er als kooperativ. Moderne Arbeitsweisen wie Home Office etwa sind für ihn selbstverständlich. Er sagt, auch ein Architekt könne heute dank der Digitalisierung einen erheblichen Teil seiner Arbeit unabhängig vom eigentlichen Büro erledigen. Lüdis eigenes Home Office befindet sich in einem Idealbau-Haus. Er lebt mit seiner Frau und seinem Sohn in einem Hybridbau in der Umgebung. Während das Untergeschoss als Massivbau erstellt wurde, sind das Obergeschoss und die Fassade aus Holz. Das Konzept widerspiegelt also sehr gut die Philosophie des Unternehmens: Auch ein komplett individueller Hausbau ist jederzeit möglich.

© Das Einfamilienhaus, Ausgabe 4/2023

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